Bobby Vinton

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Bobby Vinton (2014)

Bobby Vinton (* 16. April 1935 in Canonsburg, Pennsylvania als Stanley Robert Vinton junior; Spitzname „The Polish Prince“) ist ein US-amerikanischer Sänger und gelegentlicher Schauspieler. Er wurde in den 1960er- und 1970er-Jahren vor allem als Interpret von Liebesliedern wie Blue Velvet, Roses Are Red und Mr. Lonely bekannt.

Leben und Karriere

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Bobby Vintons Familie ist polnischer und litauischer Herkunft.[1] Sein Vater Stan Vinton betätigte sich als Bandleader eines lokalen Tanz-Orchesters. So lernte sein Sohn Klarinette spielen und gründete eine eigene Big Band. Mit den Einnahmen finanzierte er sein Musikstudium, während dessen er zahlreiche weitere Instrumente erlernte und einen Abschluss in Musical Composition machte.

1960 bekam Vinton einen Plattenvertrag für sein Orchester über mehrere Aufnahmen, die aber wenig erfolgreich waren. Zuletzt versuchte er es deshalb mit Soloaufnahmen und nahm die Titel Roses Are Red (My Love) und Mr. Lonely auf, beides ruhige Liebeslieder. Songs dieser Machart wurden zu Vintons Markenzeichen, weshalb er auch als der „Crooner“ der frühen Sechziger bezeichnet wird. Sein Titel Roses Are Red wurde 1962 als Single veröffentlicht und erreichte sofort Platz 1 in den USA.[2] Er verkaufte sich insgesamt über eine Million Mal und wurde auch in England und Deutschland ein Top-20-Hit. In Deutschland sollte es sein einziger Charterfolg bleiben.[3]

In USA folgte dagegen ein Hit nach dem anderen und 1963 hatte er mit seinem international bekanntesten Lied Blue Velvet einen zweiten Nummer-1-Hit in den Vereinigten Staaten. Mit There! I've Said It Again (mit dem Stan Applebaum Orchestra), ebenfalls 1963, und Mr. Lonely, das 1964 herauskam, hatte er zwei weitere Nummer-1-Hits. Bis 1969 folgten vier weitere Top-10-Hits und zahlreiche weitere Chartplatzierungen für Vinton.

Anfang der 1970er-Jahre versuchte sich Bobby Vinton zur Abwechslung als Schauspieler und kam zu zwei Nebenrollen in den John-Wayne-Filmen Big Jake und Dreckiges Gold. 1979 war er noch einmal im Fernsehfilm Die Skandalreporterin zu sehen.

1974 nahm der Sänger My Melody Of Love auf, und zwar in einer speziellen Version, in der er auch auf (holprigem) Polnisch sang. Das Lied wurde zu einer Art Hymne unter den polnischstämmigen Amerikanern und brachte ihm den Beinamen „der polnische Prinz“ ein. Außerdem war es sein dritter Millionenseller. Von 1975 bis 1978 war er mit einer Musikvarieté-Sendung im Fernsehen sehr erfolgreich. Ebenso wie Dick Clark besaß er ein eigenes Theater in Branson, das sogenannte The Bobby Vinton Blue Velvet, welches er 2002 wieder verkaufte. Bis 2015 trat er noch regelmäßig als Entertainer auf, zum Beispiel in Las Vegas und Atlantic City. Seitdem lebt er im Ruhestand in Florida.

Bobby Vinton ist auf dem Hollywood Walk of Fame mit einem Stern verewigt.[4] Er ist seit 1962 mit Dolores Dobbins verheiratet, das Paar hat fünf Kinder.

1986 verwendete Regisseur David Lynch Blue Velvet als Titellied für seinen gleichnamigen Filmklassiker. 1990 wurde Blue Velvet in Großbritannien in einem Nivea-Werbefilm verwendet und kletterte daraufhin bis auf Platz 2 in den Charts. Ebenfalls 1990 verkörperte Bobbys ältester Sohn Robbie Vinton (* 19. August 1964) seinen Vater im Film GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia, in einer Szene des Filmes sieht man ihn das Lied Roses Are Red singen.[5]

2005 erreichte der US-Sänger Akon in Deutschland und Großbritannien Platz 1 mit dem Titel Lonely, in dem er ein gepitchtes (in der Tonhöhe verändertes) Sample aus Mr. Lonely verwendet.

Jahr Titel
Musiklabel Katalog-Nr.
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, Musiklabel Katalog-Nr., Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK  US
1962 Roses Are Red
Epic LN-24 020
US5
(27 Wo.)US
Bobby Vinton Sings the Big Ones
Epic LN-24
US137
(2 Wo.)US
1963 Blue Velvet
Epic LN-24 068
UK67
(2 Wo.)UK
US10
(33 Wo.)US
Charteinstieg in UK erst 1990
1964 There! I’ve Said It Again
Epic LN-24 081
US8
(28 Wo.)US
Tell Me Why
Epic LN-24 113
US31
(12 Wo.)US
1965 Bobby Vinton’s Greatest Hits
Epic LN-24 098
US12
Gold
Gold

(38 Wo.)US
Mr. Lonely
Epic LN-24 136
US18
(13 Wo.)US
Bobby Vinton Sings For Lonely Nights
Epic LN-24 154
US116
(5 Wo.)US
1966 Satin Pillows And Careless
Epic LN-24 182
US110
(5 Wo.)US
1967 Please Love Me Forever
Epic LN-24 341
US41
(33 Wo.)US
1968 Take Good Care Of My Baby
Epic BN-26 382
US164
(8 Wo.)US
I Love How You Love Me
Epic BN-26 437
US21
(24 Wo.)US
1969 Vinton
Epic BN-26 471
US69
(12 Wo.)US
1970 Bobby Vinton’s Greatest Hits Of Love
Epic BN-26 517
US138
(8 Wo.)US
My Elusive Dreams
Epic BN-26 540
US90
(6 Wo.)US
1972 Ev’ry Day Of My Life
Epic KE-31 286
US72
(15 Wo.)US
Sealed With A Kiss
Epic KE-31 642
US77
(14 Wo.)US
1973 Bobby Vinton’s All-Time Greatest Hits
Epic KE-31 487
US119
(16 Wo.)US
1974 With Love
Epic PE-31 921
US109
(5 Wo.)US
Melodies Of Love
ABC ABCD-851
US16
Gold
Gold

(22 Wo.)US
1975 Bobby Vinton Sings The Golden Decade Of Love
Epic KEG-33 468
US154
(5 Wo.)US
Heart Of Hearts
ABC ABCD-891
US108
(5 Wo.)US
1976 Bobby Vinton Show
ABC ABCD-924
US161
(7 Wo.)US
1977 Name Is Love
ABC ABCD-981
US183
(2 Wo.)US
1991 16 Most Requested Songs
Epic EK-47 855
US199
(1 Wo.)US

Weitere Alben

  • 1962: Roses Are Red
  • 1962: Bobby Vinton Sings the Big Ones
  • 1963: Blue on Blue
  • 1963: The Greatest Hits of the Golden Groups
  • 1964: A Very Merry Christmas
  • 1965: Drive-In Movie Time: Bobby Vinton Sings Great Motion Picture Themes
  • 1965: Laughing on the Outside (Crying On The Inside)
  • 1966: Country Boy
  • 1966: Live At The Copa (mit The Village Stompers)
  • 1967: Sings the Newest Hits
  • 1970: Instrumental Sounds of Love
  • 1970: Vinton Sings Vinton
  • 1971: To Each his Own
  • 1974: If That’s All I Can
  • 1975: The Bobby Vinton Show
  • 1976: Party Music
  • 1976: Serenade of Love
  • 1979: Encore
  • 1981: Polka Album
  • 1988: Bobby Vinton
  • Dancing at the Hop
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  UK  US
1962 Roses Are Red (My Love)
DE7
(20 Wo.)DE
UK15
(9 Wo.)UK
US1
Gold
Gold

(15 Wo.)US
I Love You The Way You Are
US38
(9 Wo.)US
Rain Rain Go Away
US12
(11 Wo.)US
Let’s Kiss And Make Up
US38
(9 Wo.)US
Trouble Is My Middle Name
US33
(9 Wo.)US
1963 Over The Mountain (Across The Sea)
US21
(10 Wo.)US
Blue On Blue
US3
(13 Wo.)US
Blue Velvet
UK2
(10 Wo.)UK
US1
(15 Wo.)US
Charteinstieg in UK erst 1990
There! I’ve Said It Again
UK34
(10 Wo.)UK
US1
(13 Wo.)US
1964 My Heart Belongs To Only You
US9
(9 Wo.)US
Tell Me Why
US13
(8 Wo.)US
Clinging Vine
US17
(8 Wo.)US
Mr. Lonely
US1
(15 Wo.)US
1965 Long Lonely Nights
US17
(7 Wo.)US
L-O-N-E-L-Y
US22
(8 Wo.)US
Theme From "Harlow" (Lonely Girl)
US61
(5 Wo.)US
What Color (Is A Man)
US38
(7 Wo.)US
Satin Pillows
US23
(10 Wo.)US
1966 Tears
US59
(5 Wo.)US
Dum-De-Da
US40
(6 Wo.)US
Petticoat White (Summer Sky Blue)
US81
(3 Wo.)US
Coming Home Soldier
US11
(12 Wo.)US
1967 For He’s A Jolly Good Fellow
US66
(4 Wo.)US
Red Roses For Mom
US95
(2 Wo.)US
Please Love Me Forever
US6
(13 Wo.)US
Just As Much As Ever
US24
(8 Wo.)US
1968 Take Good Care Of My Baby
US33
Gold
Gold

(8 Wo.)US
Halfway To Paradise
US23
(7 Wo.)US
I Love How You Love Me
US9
(14 Wo.)US
1969 To Know You Is To Love You
US34
(7 Wo.)US
The Days Of Sand And Shovels
US34
(8 Wo.)US
1970 My Elusive Dreams
US46
(9 Wo.)US
No Arms Can Ever Hold You
US93
(4 Wo.)US
1972 Every Day Of My Life
US24
(16 Wo.)US
Sealed with a Kiss
US19
(14 Wo.)US
But I Do
US82
(6 Wo.)US
1974 My Melody Of Love
US3
Gold
Gold

(17 Wo.)US
1975 Beer Barrel Polka / Dick And Jane
US33
(9 Wo.)US
Wooden Heart
US58
(5 Wo.)US
1976 Moonlight Serenade
US97
(2 Wo.)US
Save Your Kisses For Me
US75
(3 Wo.)US
1977 Only Love Can Break A Heart
US99
(2 Wo.)US
1980 Make Believe It’s Your First Time
US78
(4 Wo.)US

Weitere Single

  • 1983: You Are Love
  • 1989: It’s Been One of Those Days
  • 1989: Please Tell Her That I Said Hello
  • 1989: The Last Rose

Auszeichnungen für Musikverkäufe

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Platin-Schallplatte

  • Kanada Kanada
    • 1977: für das Album Party Music

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nungen, Ver­käu­fe, Quel­len)
Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Kanada (MC)0! G Platin1100.000musiccanada.com
 Vereinigte Staaten (RIAA) 5× Gold50! P4.000.000riaa.com
Insgesamt  5× Gold5  Platin1

Filmografie (Auswahl)

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  • 1964: Surf Party
  • 1971: Big Jake (Big Jake)
  • 1973: Dreckiges Gold (The Train Robbers)
  • 1980: Die Skandalreporterin (The Gossip Columnist; Fernsehfilm)
  • 1985: Benson (Fernsehserie, 1 Folge)
  • Stambler, Irwin: The Encyclopedia Of Pop, Rock And Soul. 3. überarbeitete Auflage, New York City, New York: St. Martin’s Press, 1989, S. 721f – ISBN 0-312-02573-4.

Einzelnachweise

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  1. Reading Eagle - Google News Archive Search. Abgerufen am 17. September 2018.
  2. Nähere Informationen zu dem Titel in: Bronson, Fred: The Billboard Book of Number One Hits. 3. überarbeitete und erweiterte Aufl. New York City, New York: Billboard Publications, 1992, S. 113
  3. Die Single erreichte Platz 18; Ehnert, Günter (Hrsg.): Hit Bilanz. Deutsche Chart Singles 1956–1980. Hamburg: Taurus Press, 1990, S. 213
  4. Bobby Vinton - Hollywood Star Walk - Los Angeles Times. Abgerufen am 15. August 2018 (englisch).
  5. Ausschnitt aus dem Film mit Bobby Vinton. Abgerufen am 10. August 2018.
  6. a b Chartquellen: DE UK US US (vor 17. August 1963)
Commons: Bobby Vinton – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien